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«Wir halten fest an unserem bewährten Konzept»

Der Bären Madiswil steht vor grossen Veränderungen: Der langjährige Küchenchef Patrick Pfister verlässt den Betrieb nach über 23 Jahren, und ein stufenweiser Umbau steht bevor. Viele vergleichbare Landgasthöfe kämpfen um ihre Existenz – in Madiswil bleibt man hingegen optimistisch. Ein Gespräch mit den Gastgeberinnen Michèle Binnemann und Flavia Stutz über Abschiede, Umbrüche, Synergien – und die Kraft der Tradition.

 

 

Patrick Jordi im Doppelinterview mit Michèle Binnemann und Flavia Stutz vom Landgasthof Bären Madiswil und Restaurant Bären Langenthal.

 

Patrick Pfister verlässt den Landgasthof Bären Madiswil nach so vielen Jahren. Wie fällt der Abschied aus?

Flavia Stutz: Der Abschied von Patrick ist für uns alle ein emotionaler Moment. Nach über zwei Jahrzehnten, in denen er das kulinarische Gesicht des Bären geprägt hat, ist sein Weggang natürlich ein Einschnitt. Aber wir respektieren seinen Wunsch, sich mit 51 nochmals beruflich neu zu orientieren – und das im besten Einvernehmen.

Michèle Binnemann: Wir haben als Familie, aber auch als Team viel von ihm gelernt. Besonders schön ist, dass er sein Wissen im Team weitergeben konnte – insbesondere an Kevin Reber, der als ehemaliger Lehrling und später als Souschef unter Patrick nun eine tragende Rolle übernehmen wird.

 

Wer übernimmt denn ab Mai 2025 die Küchenleitung im Bären Madiswil?

Flavia Stutz: Die Stelle von Patrick wird nicht eins zu eins ersetzt. Kevin Reber, unser heutiger Souschef, übernimmt den Hauptlead in der Küche. Kevin ist seit der Übernahme 2018 Teil unseres Teams, kennt den Betrieb durch und durch und hat sich diese Rolle mit grossem Engagement erarbeitet. Unterstützt wird er weiterhin von unserem eingespielten Küchenteam.

Michèle Binnemann: Zusätzlich wird Ramon Stutz, Küchenchef im Bären Langenthal, punktuell Führungsverantwortung für beide Betriebe übernehmen. Das stärkt die Zusammenarbeit und ermöglicht es uns, Synergien noch besser zu nutzen – etwa bei der Lehrlingsbetreuung oder bei den Einkäufen.

 

Ein mutiger Schritt: Sie verzichten auf eine klassische Nachfolgelösung. Wie stellen Sie die Kontinuität sicher?

Flavia Stutz: Eine Küche funktioniert als Team, nicht nur über Einzelpersonen. Das Team bleibt weitgehend bestehen, und Patricks Erfahrung wurde über Jahre hinweg weitergegeben. Auch Kevin ist ein gutes Beispiel dafür, wie Know-how intern aufgebaut und gefestigt werden kann.

 

Viele Landgasthöfe kämpfen mit dem Überleben – was macht den Bären Madiswil so widerstandsfähig?

Michèle Binnemann: Unser Haus ist tief in der Region verwurzelt. Die Menschen suchen das Authentische, das Vertraute. Gerade weil es immer weniger solche Orte gibt, wird der Bären für viele noch wertvoller.

 

Wie gross ist der Druck, sich ständig neu zu erfinden?

Flavia Stutz: Trends kommen und gehen. Wir sehen aber, dass es zu jedem Trend auch einen Gegentrend gibt. Die Rückbesinnung aufs Echte, aufs Handwerkliche, das erleben wir ganz direkt – etwa wie beim Schwingsport. Die Gäste schätzen das Unverfälschte, das Ehrliche, das Traditionelle.

Michèle Binnemann: Natürlich setzen wir uns mit neuen Konzepten auseinander – aber nicht um jeden Preis. Unser Fokus liegt auf Qualität, Regionalität und einem Ambiente, das berührt. Die Technologie im Hintergrund entwickeln wir weiter, aber der Geist bleibt der gleiche.

 

Der Umbau im Bären Madiswil steht bevor. Was kommt da alles auf Sie zu?

Michèle Binnemann: Es wird ein grosser Schritt. Wir haben bereits die Fassade erneuert, ab Januar 2026 folgt ein stufenweiser Umbau im Innern. Die Küche wird vergrössert, die Sanitäranlagen erneuert, ein Lift eingebaut – kurz: Wir machen das Haus fit für die Zukunft, auch im Hinblick auf Barrierefreiheit. Geplant ist, dass wir nach den Weihnachtsfeiertagen 2025 für etwa vier bis fünf Monate schliessen und anfangs Sommer 2026 wieder eröffnen. Die Gaststuben bleiben weitgehend im vertrauten Stil – aber technisch auf dem neuesten Stand.

 

Welcher Zusammenhang besteht mit dem Bauprojekt hinter dem Bären?

Michèle Binnemann: Der Umbau im Bären Madiswil ist auch mit einem grösseren Bauprojekt auf dem angrenzenden Grundstück verknüpft. Wenn mit dem Bewilligungsprozess alles wie geplant verläuft, kann im September 2025 mit den Aushubarbeiten gestartet werden. Entstehen sollen zwei Mehrfamilienhäuser mit je neun Wohnungen, ein Doppel-Einfamilienhaus, ein Einfamilienhaus sowie ein weiteres Mehrfamilienhaus. Im Zuge dessen wird auch eine gemeinsame Einstellhalle gebaut – dafür wird ein Teil des Gartens vom Bären geöffnet. Weil während dieser Bauzeit ohnehin viel in Bewegung ist, nutzen wir die Gelegenheit, um gleichzeitig unsere eigenen Projekte umzusetzen. So entsteht auf verschiedenen Ebenen neuer Raum – für Wohnen, Begegnung und Zukunft.

 

Wie gehen Sie mit der fünfmonatigen Schliesszeit um – auch im Hinblick auf das Personal?

Michèle Binnemann: Wir haben glücklicherweise zwei Standorte. Das heisst: Gewisse Mitarbeitende können vorübergehend im Bären Langenthal arbeiten. Dort wird die Auslastung wegen der Schliessung in Madiswil hoffentlich sehr hoch sein – wir möchten beispielsweise Anlässe, die wir in Madiswil vorübergehend nicht mehr durchführen können, im Bären Langenthal ausrichten. Also braucht es dort auch mehr Personal.

Flavia Stutz: Natürlich ist es eine Herausforderung. Aber wir haben ein eingespieltes, loyales Team. Einige werden auch Ferien beziehen oder Überzeit abbauen. Unser Ziel ist klar: Im Juni 2026 wollen wir mit dem gleichen Team wieder durchstarten.

 

Was bedeutet dieser Umbau langfristig für den Betrieb?

Flavia Stutz: Wir gewinnen an Komfort, an Funktionalität – und bleiben trotzdem wir selbst. Für unsere Gäste bedeutet das: ein noch angenehmeres Erlebnis, auch für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen. Natürlich werden künftig auch der Saal und die Hotelzimmer in den Obergeschossen einfacher erreichbar sein. Für uns bedeutet es: Wir sichern den Fortbestand des Bären über Generationen hinweg.

Michèle Binnemann: Und nicht zu vergessen: Im Umfeld des Bären entsteht Wohnraum. Das bringt neue Menschen nach Madiswil – und hoffentlich neue Gäste in unser Haus.

 

Wie stark ist die Zusammenarbeit zwischen den beiden «Bären» inzwischen?

Michèle Binnemann: Sehr stark. Die Grenzen verschwimmen zunehmend. Mehrere Mitarbeitende arbeiten unterdessen standortübergreifend. Wir bündeln Kompetenzen, nutzen Synergien – sei es beim Einkauf, bei der Ausbildung oder bei Veranstaltungen.

 

Was wünschen Sie sich für die Zukunft des Landgasthofs Bären Madiswil?

Flavia Stutz: Dass der Bären ein Ort bleibt, an dem sich die Menschen begegnen, feiern, zur Ruhe kommen können. Ein Stück gelebte Gastlichkeit – mit Herz, Seele und Geschichte.

Michèle Binnemann: Und dass wir auch in weiteren 20 Jahren noch mit Stolz sagen können: Wir haben festgehalten, weiterentwickelt – und nie unsere Wurzeln vergessen.


Infos und Kontakt:

Landgasthof Bären Madiswil

Familien Binnemann & Stutz

Kirchgässli 1

4934 Madiswil

 

https://www.baeren-madiswil.ch

gasthof@baeren-madiswil.ch

+41 (0) 62 957 70 10


Tradition trifft Zukunft

Der Bären Madiswil ist weit mehr als ein klassischer Landgasthof – er ist ein Ort gelebter Gastlichkeit mit tiefen regionalen Wurzeln. In der Küche trifft handwerkliches Können auf frische, saisonale Produkte, das Ambiente verbindet Charme und Authentizität. Seit der Übernahme durch die Familien Binnemann & Stutz wird der Bären mit viel Herzblut weiterentwickelt – traditionsbewusst und zukunftsorientiert. Die enge Zusammenarbeit mit dem Schwesterbetrieb Bären Langenthal schafft Synergien und stärkt die betriebliche Basis. Mit einem erfahrenen Team, einem klaren Qualitätsversprechen und viel Liebe zum Detail bleibt der Bären Madiswil ein lebendiger Treffpunkt für Genuss, Begegnung und regionale Verbundenheit.

Die alten Grundmauern im Landgasthof Bären haben eine lange Geschichte zu erzählen – auch jene im Polenkeller mit dem grossen Wandbild. Erbaut wurde das Gebäude ursprünglich 1646. Selbst heute noch begrüsst und verabschiedet das frühere Bauernhaus jeden, der das Dorf durchquert. Der Bau wurde 1672 zur Schenke umgenutzt und ab 1865 vier Generationen lang von der Familie Ingold geführt. 2018 übernahmen schliesslich die aktuellen Gastgeber den Landgasthof.

Das Lokal verfügt über diverse Räumlichkeiten, in denen gefeiert und diniert werden kann – darunter die Gaststube, das Gaststübli, die Bärenstube, das Linksmähderstübli, der Kartoffelkeller, der Weinkeller sowie der Bärensaal. Im ersten Stock des Hauses lassen sich wunderbare Feste im grossen Stil feiern. An runden Tischen finden bis zu 80 Personen Platz.

 

Landgasthof-Feeling im Bären Madiswil – einfach gemütlich! – Bild: zvg
Landgasthof-Feeling im Bären Madiswil – einfach gemütlich! – Bild: zvg

Küchenchef tritt ab nach 23 Jahren:


Dieser Artikel entstand in Kooperation mit diesem Blog sowie mit mylangenthal.ch und der Lokalzeitung Unter-Emmentaler (sponsored content / PR).

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