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Zehn Millionen für Frühlingsrollen-Ausbau

 

Die steigende Nachfrage nach ihren Frühlingsrollen hat die KADI dazu bewogen, ihre Produktionskapazitäten deutlich zu erhöhen. Zehn Millionen Franken hat die Herstellerin von Kühl- und Tiefkühlspezialitäten zuletzt in ihre Frühlingsrollen-Herstellung investiert. Ein klares Bekenntnis zum Produktionsstandort Langenthal, für den die Firma in Zukunft noch weitere Investitionen plant.

 

 

Dieser Artikel erschien am 30. April 2024 im Unter-Emmentaler.

 

Eigentlich ist die Langenthaler KADI AG vor allem für ihre gekühlten und tiefgekühlten Kartoffelprodukte und -spezialitäten bekannt. «KADI-Frites» ist in Langenthal und weit über die Region hinaus zu einem festen Begriff geworden, der für knusprige und ausgezeichnete Pommes steht.

Was vielen Leuten indessen weniger bekannt sein dürfte: Die KADI stellt seit mehr als zwei Jahrzehnten auch Frühlingsrollen her. Und zwar im ziemlich grossen Stil. Ganze 25 Millionen Stück liefen bisher jährlich über die Produktionsbänder der Lebensmittelproduzentin. Nach eigenen Angaben ist sie in diesem Bereich in der Schweiz klare Marktleaderin. Unter der Marke KADI werden Frühlingsrollen vor allem an die Gastronomie geliefert. Bedient wird jedoch auch der Einzelhandel, wo die Frühlingsrollen unter privaten Labels vertrieben werden, also (noch) nicht unter der Marke KADI.

 

Bauzeit dauerte rund ein Jahr

25 Millionen Stück tönt nach sehr viel. Doch ist es zu wenig, um der grossen Nachfrage gerecht zu werden. Diese sei in den letzten Jahren nämlich kontinuierlich gestiegen, lässt die KADI in einer Medienmitteilung verlauten. Kein Wunder also, hat das Unternehmen entschieden, die Produktionskapazitäten im Frühlingsrollenbereich deutlich zu erhöhen. Zehn Millionen Franken wurden zuletzt in den hiesigen Produktionsstandort investiert, der in Langenthals Südwesten vis-à-vis des Südbahnhofs und des Porzi-Areals liegt.

Die baulichen Massnahmen erstreckten sich über einen Zeitraum von rund einem Jahr, wobei eine vorangehende einjährige Planungsphase notwendig war. Neben der Erweiterung der Frühlingsrollenproduktion wurde auch in die Erneuerung bestimmter vor- und nachgelagerter Prozesse investiert. Zudem galt es, die bestehenden Anlagen in neue Produktionsräumlichkeiten zu verlagern und mit neuen Fertigungsanlagen zu ergänzen. Insgesamt wurden während dieser Zeit von rund 200 Handwerkern und Technikern über 180 Tonnen Beton weggeführt und zig Meter Kabel verlegt. Ende 2023 konnte die erweiterte Frühlingsrollenproduktion erfolgreich den Betrieb in den neuen Räumlichkeiten aufnehmen.

 

Verlässlicher Arbeitgeber für die Region

«Die beträchtliche Investitionssumme unterstreicht unser klares Bekenntnis zum Produktionsstandort Langenthal. Dies zeigt sich nicht nur in unserer Rolle als Qualitätslieferant für unsere Kunden, sondern auch als verlässlicher Arbeitgeber in der Region», erklärt Lukas Waller, CEO der KADI AG. Das Unternehmen beschäftigt zurzeit rund 180 Mitarbeitende.

Zur gesteigerten Stückzahl, die nun nach dem Ausbau produziert werden kann, hält sich die KADI AG bedeckt. Wohl aus verkaufs- und verhandlungstaktischen Gründen. «Wir verzichten darauf, konkrete Stückzahlen nach dem Umbau preiszugeben. Jedoch können wir bestätigen, dass die getroffenen Massnahmen zu einer Verbesserung der Leistungsfähigkeit der Produktionslinien geführt haben», heisst es auf Anfrage. Diese Verbesserung wurde nicht etwa dadurch erzielt, dass die KADI nun wesentlich mehr Produktionsbänder hat, über welche die Frühlingsrollen purzeln können. «Die Anzahl der Produktionslinien für Frühlingsrollen blieb nach dem Umbau unverändert. Jedoch wurden durch den Umbau die Flexibilität und der Ablauf der Linien verbessert, was zu einer optimierten Auslastung der Kapazitäten führt», weiss Geschäftsführer Lukas Waller zu berichten. Der Absatz solle in den kommenden ein bis zwei Jahren merklich gesteigert und mit weiteren Massnahmen zusätzlich ausgebaut werden, ergänzt er.

 

Kartoffeln sind nach wie vor Trumpf

Etwas konkreter wird die KADI bezüglich Umsatz: Der Anteil der Frühlingsrollen am Gesamtumsatz liege «im tieferen zweistelligen Prozentbereich». Pro Jahr weist das Unternehmen einen Gesamtumsatz von über 80 Millionen Franken aus. Mit anderen Worten: Die Frühlingsrollen sind für KADI über die Jahre zwar zu einem wichtigen Geschäftszweig geworden – den Grossteil ihres Umsatzes erwirtschaftet die Lebensmittelherstellerin jedoch nach wie vor mit Pommes-Frites, Kroketten, Kartoffelsalat, Rösti – kurz: mit ihren Verkaufsschlagern im Kartoffelbereich.

Neben den Investitionen in neue Anlagen und verbesserte Prozesse wurde auch in die Optimierung der Arbeitsplätze investiert. Neue Lüftungsanlagen gewährleisten eine bessere Luftqualität, und die neuen, hellen Produktionshallen tragen zu einer angenehmeren Arbeitsumgebung bei. Gleichzeitig konnte eine Verbesserung der Arbeitszeitmodelle erreicht werden. Lukas Waller versichert, dass KADI auch zukünftig weitere Investitionen in Langenthal vorsieht, denn man möchte den Standort auch langfristig stärken. Die geplanten Projekte sind zurzeit jedoch noch nicht spruchreif. «Wir haben einen Entwicklungsplan für die kommenden Jahre ausgearbeitet, der verschiedene Investitionen vorsieht. Details zu diesen Investitionen werden wir zu gegebener Zeit bekanntgeben», sagt Waller.

 

Inspirationen aus Fernost

Die KADI ist nach eigenen Angaben die einzige grössere Herstellerin von Frühlingsrollen in der Schweiz. Wie bei den Kartoffelprodukten auch, wird bei den Frühlingsrollen Wert auf Erstklassigkeit und Qualität gelegt. Doch was macht die KADI-Frühlingsrollen eigentlich so besonders? «Sie zeichnen sich durch authentische Rezepturen aus, die von Originalrezepturen aus Vietnam, Thailand und China inspiriert sind. Diese Rezepte wurden speziell für den Schweizer Gaumen optimiert, um ein einzigartiges und authentisches Geschmackserlebnis zu bieten», schreibt die KADI hierzu.

Ausserdem wird auf Regionalität und Herkunft der Zutaten geachtet: «Bei der Herstellung unserer Pouletrollen verwenden wir ausschliesslich Schweizer Poulet und bemühen uns, Schweizer Gemüse aus der Region zu verwenden – soweit möglich und verfügbar.»

 

KADI-Produkte für zu Hause

Das Unternehmen tüftelt stets an Produktinnovationen, so auch im Bereich der Frühlingsrollen. In diesem Jahr sei in der Schweizer Gastronomie eine neue Frühlingsrollenrezeptur – mit Curry und Planted – lanciert worden. Zudem würden sich neue und innovative Produkte in der Entwicklungsphase befinden. In diesem Zusammenhang ist in naher Zukunft geplant, neue Frühlingsrollen für den Hausgebrauch zu lancieren – mit eigens entwickelter Rezeptur. «Noch dieses Jahr wird es unter der Marke KADI auch Frühlingsrollen in haushaltsüblichen Verpackungsgrössen auf dem Markt geben», kündigt Lukas Waller an. Frühlingsrollen für jedermann und jedefrau also – so, wie es seit ungefähr zwei Jahren bereits KADI-Kartoffelprodukte in handlichen Kleinpackungen zu kaufen gibt. In Langenthal etwa im Hofladen der Familie Geiser oder bei Düby in der Marktgasse. Die KADI verweist in diesem Zusammenhang auf ihren Online-Store-Locator: «Auf dieser Webseite kann nachgeschaut werden, wo KADI-Produkte bereits für den privaten Haushalt erhältlich sind.»

Gegründet wurde das Langenthaler Unternehmen 1951, damals bekannt als Kartoffelflockenfabrik. Heute stellt die KADI in Langenthal rund 270 Artikel her, die täglich in über 12 000 Restaurants der Schweiz eingesetzt werden.


KADI-Produkte für zu Hause:

Bild: ©KADI AG
Bild: ©KADI AG

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