Nach der Abstimmungsschlappe von letzten Dezember diskutiert der Stadtrat intensiv über die Kindergärten, die Schulraumplanung und die schulische Infrastruktur. Ein ganzes Bündel an Vorstössen behandelten die Parlamentarierinnen und Parlamentarier diesen Montag in ihrer Sitzung. Doch auch ohne diese Vorstösse ist dem Gemeinderat durchaus bewusst: Es muss jetzt endlich vorwärtsgehen bei den Kindergärten und der Schulraumstrategie.
Die Idee, in der Alten Mühle ein Familienzentrum einzurichten, stösst vielerorts auf fruchtbaren Boden. Trotz vieler Details, die derzeit mit der Stadt Langenthal noch geklärt werden müssen, lässt Ideengeber Thomas Bertschinger heute schon mal durchblicken, wie die Räume der Alten Mühle künftig belebt werden könnten. «Das Projekt ist für fünf Jahre als Pilot angelegt, wir benötigen dafür zwischen 1,5 und 2 Millionen Franken», gibt der Stellenleiter von ToKJO zu verstehen.
Zu einem Mini-Eklat kam es anlässlich der letzten Stadtratssitzung: Stadtrat Georg Cap (Grüne) suggerierte in einer an und für sich sinnstiftenden und wachrüttelnden Wortmeldung, Vertreter der hiesigen SVP stünden womöglich der rechtsextremen Gruppierung «Junge Tat» nahe. Das liess sich Patrick Freudiger nicht bieten – der SVP-Stadtrat holte unverzüglich zum verbalen Gegenschlag aus.
Naturnahe Gartengestaltung, nachhaltiges Konsumverhalten, Hitzeschutz: Die Ziele der Klima- und Mobilitätsstrategie 2040 (KMS2040) sind breit gefächert, zahlreich und behandeln teilweise Nebenschauplätze. Dabei geht aus dem knapp 50-seitigen Dokument sehr klar hervor, wo in Langenthal der grösste Hebel bezüglich Klimaschutz liegen würde: Bei der Abkehr von Gas und Öl sowie bei der Reduktion des motorisierten Individualverkehrs.
Weniger Unterschriften und längere Sammelfristen für Mitbestimmungs-Werkzeuge auf Gemeindeebene – alles schön und gut, möchte man meinen. Doch was können Langenthalerinnen und Langenthaler mit Initiativen, Referenden und Volksvorschlägen überhaupt erreichen? Und ist der Hürdenabbau wirklich schon so gut wie beschlossen? Ein Blick hinter die Kulissen dieser geplanten Änderung der Stadtverfassung.
Die abgeschmetterten Kindergarten-Vorlagen geben auch im neuen Jahr zu reden. In der ersten Stadtratssitzung von 2024 mussten Mitglieder des Gemeinderats in der parlamentarischen Fragestunde gleich zu zwei diesbezüglichen Eingaben Rede und Antwort stehen.
Weihnachtskarten verschickt die Stadt keine mehr, stattdessen spendet die Verwaltungsleitung einen Betrag von 1000 Franken an eine gemeinnützige Organisation. In diesem Jahr kommt der Verein Gassechuchi zum Zug. Wie es der Zufall will, profitiert die Gassechuchi gleichzeitig auch vom Ratskredit 2023 des Stadtrats in der Höhe von ebenfalls 1000 Franken. Doppeltes Glück also für eine Organisation, die in ihren Anfängen in Langenthal eher untendurch musste.
Zwei Geschäfte gaben in der November-Sitzung des Stadtrats besonders zu reden: Die Bewilligung eines Nachkredits von 160'000 Franken für die Sanierung des Kreuzfeld-Schulhauses K3 sowie die Streichung der SBB-Tageskarten für die Gemeinde Langenthal. Beiden Geschäften stimmten die städtischen Volksvertreterinnen und Volksvertreter zwar zu, aber nur zähneknirschend.
Wie schreibt man einen Bericht über eine fünfstündige Monstersitzung eines Gemeindeparlaments? Hier mein Versuch, die Budgetdebatte 2024 des Langenthaler Stadtrats bestmöglich aufzuarbeiten und knackig rüberzubringen.