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Auf der Pirateninsel Guanaja

Bis vor wenigen Tagen wusste ich noch gar nicht, dass diese Insel überhaupt existiert. Nun bin ich hier.

Was ich über Guanaja durch Mund-zu-Mund-Propaganda gehört hatte, scheint sich zu bewahrheiten: An jedem Tag, den ich hier verbringe, gibt die Karibikinsel ein kleines Bisschen mehr von ihrer (noch) unberührten Schönheit preis.

Unberührt unter anderem deshalb, weil die überwiegende Mehrheit der Inselbevölkerung eng zusammengepfercht auf einer kleinen Koralleninsel namens Bonacca haust, die der Hauptinsel vorgelagert ist (ja, die tun das freiwillig). Dadurch hat es auf der eigentlichen Insel keine grösseren Ortschaften und auch kaum nennenswerte Strassen. Die meisten Orte sind nur per Boot erreichbar. So auch das Backpacker-Hostel in dem ich untergekommen bin. Es ist dermassen abgelegen, dass seine Lage einfach der Hit ist - ein richtiger Geheimtipp. Ausser mir hat das Hostel derzeit keine Gäste, ich habe also das Mehrbettzimmer erneut für mich alleine, wie schon im letzten Hostel. Grossartig.

Weil die Natur so schön und unberührt ist, werde ich hier auf Guanaja sicher ein paar kleinere Wanderungen unternehmen. Viel mehr aber auch nicht. Das Hostel und sein Umschwung sind bereits Highlight genug.

Die Vergangenheit der Insel ist übrigens ziemlich interessant: Guanaja wurde 1502 von Christoph Kolumbus auf seiner vierten Reise entdeckt. Im Laufe ihrer Geschichte wurde die Insel dann von englischen, französischen und niederländischen Piraten als Operationsbasis genutzt. 1998 wurde die Insel durch Hurrikan Mitch sehr stark in Mitleidenschaft gezogen. Und im Oktober 2021 wurde ein grosser Teil der stark bevölkerten Koralleninsel Bonacca durch einen Flächenbrand zerstört. Als ich vor ein paar Tagen mit der Fähre auf Bonacca ankam, waren von dem Grossbrand jedoch nicht mehr viele Spuren zu sehen.

Noch nicht ganz so sicher bin ich mir, was ich von den Preisen hier auf der Insel halten soll. Laut Internet bin ich ja auf der teuersten und exklusivsten Insel der Islas de la Bahia gestrandet. Es heisst, die Tourismus-Infrastruktur von Guanaja sei „auf Fremdenverkehr mit gehobenen Ansprüchen ausgerichtet“, was auf die vereinzelten Ressorts und Luxushotels zurückzuführen ist. Ich selbst hause ja im Hostel und bleibe deshalb von den gesalzenen Preisen voraussichtlich grösstenteils verschont. Ich sage bewusst „grösstenteils“.🙈 Mehr dazu vermutlich dann in einem separaten Blogbeitrag.

Heute jedenfalls hatte ich schon mal einen ziemlich sparsamen Tag, mit einer 4-stündigen Wanderung auf die Nordseite der Insel und wieder zurück. Das Ziel der Wanderung war eine Bucht mit Häusern, die auf dem Wasser errichtet wurden - wie früher bei den Pfahlbauern.

Den ganzen Tag über ist mir kein einziger Tourist begegnet…

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