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Gemischte Gefühle auf der Karibikinsel Roatan

Mit einer Propellermaschine der honduranischen Mini-Fluggesellschaft Aerolinas Sosa bin ich auf die Karibikinsel Roatan geflogen worden. Was für ein Erlebnis - so exklusiv bin ich wohl noch nie mit einer offiziellen Fluggesellschaft geflogen! Wir waren gerade mal 6 Passagiere in der Maschine, die höchstens Platz für 20 Leute gehabt hätte.

Vom kleinen Flugplatz auf Roatan ging‘s dann zum Backpacker Hostel in Sandy Bay. Dort hatte ich das Glück, den kleinen Gemeinschafts-Schlafsaal bloss in der ersten Nacht mit jemandem teilen zu „müssen“ - danach hatte ich den Dorm die ganze Woche für mich alleine. Ein Privatzimmer mit eigenem Bad für bloss 14 Franken pro Nacht, da kann man wirklich nichts sagen.😊

Wie sich herausstellte, halten sich in dem Hostel kaum Backpacker auf, dafür umso mehr Langzeitgäste mit zum Teil sehr interessanten Geschichten. Junge Leute, die als digitale Nomaden arbeiten und am Reisen sind. Rentner, die eine ruhige Kugel schieben. Und eine junge Frau aus New York, die hier als freiwillige Arbeitskraft gestrandet ist.

Es ist erfrischend, auf meiner Reise all diese Menschen kennenzulernen und mit ihnen Gespräche zu führen. Manchmal sind es nur ein paar Sätze, manchmal ist es aber auch ein tiefgründigeres Gespräch über Gott und die Welt. Weil ich als Alleinreisender unterwegs bin, scheine ich irgendwie die Aufmerksamkeit dieser Leute auf mich zu ziehen. Oder umgekehrt. Wie auch immer - jedenfalls dauert es nie wirklich lange, bis ich jemanden kennenlerne.

So viel zu den positiven Erfahrungen auf dieser Insel, zu der ich durchaus gemischte Gefühle entwickelt habe.

Weniger positiv waren nämlich meine Erfahrungen beim Tauchen. Um es kurz zu machen: Ich musste feststellen, dass ich unter Wasser den Gedanken nicht managen kann, nur durch den Mund atmen zu können. Bloss angeschlossen an die Sauerstoffflasche tendiere ich dazu, im tieferen Wasser Panik zu entwickeln. Schlechte Voraussetzungen für einen Tauchschein!🙈 Ich habe mich deshalb vernünftigerweise dazu entschlossen, die Übung frühzeitig abzubrechen, bevor noch etwas passiert.

Und passiert ist dann tatsächlich trotzdem etwas. Zwar nicht beim Tauchen, dafür aber auf dem Roller, den ich beim Hostel angemietet hatte, um auf der Insel ein paar Erledigungen zu machen und ein bisschen herumzufahren. Irgendwie habe ich es geschafft, mit dem Gefährt einen kleinen Unfall zu bauen. Beim Parkieren bin ich an den Gashebel gekommen, weshalb der Roller dann ganz kurz eine Wand entlanggeschlittert ist - ich hintendrein! Hat sicher saudoof ausgesehen.😅

Glück im Unglück: Ich habe je eine Schramme am Arm und am Knie davongetragen, der Roller dafür ein paar Kratzer mehr.😖 In der Schweiz würden die Reparaturkosten wohl mit mehreren hundert Franken zu Buche schlagen, wenn nicht sogar mit wesentlich mehr! Doch in Honduras sind die Reparaturen anscheinend weitaus günstiger - gerade mal 30 Dollar musste ich für den Schaden berappen. Schwein gehabt! Und auch ich selbst hatte einmal mehr einen Schutzengel…😇

P.S.: meine erste Magenverstimmung auf dieser Reise hatte ich in dieser Woche auch noch…🙈

So bin ich nun nach all diesen aufreibenden Ereignissen trotzdem irgendwie froh, kann ich diese Insel, die mir Gutes und weniger Gutes gebracht hat, endlich verlassen (so ganz nebenbei: Roatan scheint nicht mehr das Paradies zu sein, das es früher mal war… zu viele Touristen, zu viel Müll… viel zu wenig nachhaltige Entwicklung).

Mein nächster Stopp für eine ganze Woche ist die Insel Guanaja, die etwa 1,5-Fährstunden von Roatan entfernt liegt. Ich hoffe sehr, hier auf ein wirklich noch wenig entwickeltes Inselparadies zu treffen. Guanaja wurde erst 2021 per Fähre erschlossen; und diese geht nur 2x pro Woche hin- und zurück.

Auf Guanaja steige ich in einem weiteren Backpacker-Hostel ab, das direkt am Meer liegt und von sehr viel Natur umgeben ist.
Drückt mir die Daumen, dass meine Erwartungen erfüllt oder sogar übertroffen werden.😍

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